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Krav Maga zur Selbstverteidigung

Krav Maga (קרב מגע) ist hebräisch und bedeutet auf Deutsch übersetzt „Kontaktkampf“. Entwickelt wurde es von dem am 26. Mai 1910 in Budapest, Ungarn geborenen Imrich Lichtenfeld (hebräisch: Imi Sde-Or). Imrich wuchs in Bratislava, Slowakei auf und trainierte in seiner Jugend Boxen, Ringen und Jiu-Jitsu. Aufgrund der antisemitischen Übergriffe zu dieser Zeit musste Lichtenfeld schnell feststellen, dass sich diese Kampfsportarten nur bedingt auf der Straße erfolgreich anwenden lassen und begann mit der Entwicklung seiner eigenen Kampftechniken und -methoden. 1940 flüchtete er aus der Slowakei vor der Tyrannei des Dritten Reichs und diente daraufhin in der britischen Armee. Mit Gründung des israelischen Staates 1948 wurde Lichtenfeld zum Nahkampfausbilder der israelischen Armee ernannt. Dies gilt als die Geburtsstunde des Krav Maga. Bis zu seinem Tod am 9. Januar 1998 in Netanja, Israel hat Imrich Lichtenfeld seinen Kampfstil stetig weiterentwickelt.

So ist Krav Maga auch bis heute kein starres System und wird immer weiter optimiert. Dafür werden Angriffe, Angriffsmuster sowie deren Gegenwehr genau analysiert und durchgehend auf ihre Funktionalität geprüft, um eine schnelle, effektive und zeitgemäße Verteidigung zu gewährleisten. Nur so können sich die Kampftechniken immer wieder den Gegebenheiten der heutigen Zeit anpassen und aktuell bleiben. Im Krav Maga wird seit jeher auf überflüssige Bewegungsabläufe verzichtet und auf intuitive Verhaltensmuster aufgebaut. Dadurch sind die Techniken schnell erlernbar und lassen sich in Gefahrensituationen unter Stress abrufen, ohne erst darüber nachdenken zu müssen. Ziel ist es immer, dem Angriff schnellstmöglich entgegenzuwirken und eine Kampfunfähigkeit des Gegners herbeizuführen. Dies kann entweder durch massive Schlag-/Tritttechniken oder durch Festlegetechniken erfolgen.

Um auf der Straße auf alle Eventualitäten eines echten Kampfes vorbereitet zu sein, werden im Krav Maga auch alle dafür erforderlichen Stationen trainiert. Primäres Ziel ist es immer potentielle Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und zu umgehen. Ist eine Auseinandersetzung unausweichlich, versucht man zunächst durch verbale Selbstverteidigung den Kampf zu vermeiden und erst wenn das nicht zur Lösung des Konfliktes führt, erfolgt der Einstieg in die physische Selbstverteidigung. Ein Kampf ohne Regeln kann in viele unterschiedliche Richtungen verlaufen und so ist es unbedingt erforderlich alle Aspekte der körperlichen Auseinandersetzung zu trainieren. Dies umfasst sowohl die Abwehr von geraden und geschwungenen Faustschlägen, als auch die von Fußtritten jeglicher Art. Ebenso wie Griffbefreiungen, Würgegriffbefreiungen und die Verteidigung gegen Umklammerungen, aber auch Clinch-Techniken, Takedowns und die Abwehr derer. Einen sehr wichtigen Aspekt stellt zudem der Bodenkampf dar. In Mount, Side-Mount und Guard Positionen wehrhaft zu bleiben und sich aus diesen Positionen befreien zu können, ist überlebenswichtig. Genauso wie die Abwehr von Würgegriffen in der Bodenlage und die Verteidigung aus liegender Position gegen stehende Angreifer. Außerdem greifen Aggressoren immer häufiger in Gruppen an. Darauf muss man ebenso vorbereitet sein wie auf die Verteidigung von bewaffneten Angriffen und Bedrohungen. Somit nimmt die Abwehr von Stock-, Messer- und Pistolenangriffen auch im Training einen wichtigen Platz ein.

Jede kämpferische Auseinandersetzung stellt für den Körper eine Höchstbelastung dar. Deshalb muss man seinen Körper auch fit genug dafür bekommen, dieser Belastung standhalten zu können. Aus diesem Grund beinhaltet das Krav Maga Training ein hochintensives Kraftausdauertraining, bei dem sowohl die verschiedensten Muskelgruppen als auch die Kondition trainiert werden. Das Krav Maga Training umfasst also ein komplettes Fitness-Training für den ganzen Körper und stärkt zudem die Willenskraft und den Kampfgeist der Teilnehmer. Jeder macht mit so gut es geht und wächst dabei ganz allmählich über sich hinaus. Die Überwindung der eigenen Grenzen und die gesteigerte Wehrhaftigkeit führen somit auch zu einem wachsenden Selbstbewusstsein und ganz neuem Selbstvertrauen. Das ist es, was das Krav Maga Training ausmacht!